Auch wenn Du mit Gegröl und halb vergammelt
In den grauen Gassen wärst mit Deiner Clique
So ist der Brauch, so ist die Sitte
Du bist heut' für Gott die Welt
Heute kannst Du sehen was Dir fehlt
Gäbe es keinen von uns auf Erden hier
Nimm den Segen er gehört allein nur Dir
Du bist schon Sechzehn, kann das schon sein? Vater schließt Dich im Zimmer ein.
Heute ist Dein Geburtstag, das ist Deine Zeit. Feiere schnell, Du bringst es eh nicht weit.
Du hast Geburtstag, wir singen mit Dir, und nun sag schnell: wo ist das Bier?
Du wirst Siebzehn, das ist allen bekannt. Vor Achtzehn ist doch alles uninteressant.
Heut bist Du siebzehn Jahr auf Erden, ein Jahr vorm Erwachsenwerden.
Du bist Sechsundsechzig und kannst kaum noch stehn. Mit Sechsundsechzig fängt das Leben an, wie kann das gehn.
verdienst dafür nen dicken Orden.
Hast viel erlebt in dieser Zeit-
warst glücklich und voll Heiterkeit.
Wenn man Dich brauchte, warst Du da-
wir fanden das ganz wunderbar.
Dafür möchten wir Dich heut ganz doll drücken-
und Dich mit Gaben reichlich schmücken.
Bleib so wie Du bist, Herzlich und Rein-
denn so kann nur unsere Tochter sein.
Alles Gute!
Wir sagen Dir heut leis "adieu",
es ist nun Zeit zu gehen.
Und insgeheim da hoffen wir,
Dich bald wieder zu sehen.
10 Jahre tatst Du Arbeit hier,
Aufgaben waren nicht immer klar,
doch alle wissen es hier und heut:
Wie schön es mit Dir war!
Und gehst Du auch in Rente heut,
so streben wir Dir nach.
Doch ein paar Jahre haben wir noch
in dieser bescheidenen Schmach.
Morgen bleibt Dein Stuhl hier leer
und Du bist nicht im Büro.
Wir arbeiten uns den Buckel krumm,
eben wie immer so.
Doch denken wir sehr oft an Dich
und an, das ist doch klar,
jeden vergangenen, schönen Tag
und daran wie schön es mit Dir war.
und das eine oder andere Späßchen setzt,
wir klauen deshalb diesen Brauch
und schmettern für Braut und Bräutigam auch.
Auch wenn der Mann noch nicht ihr Mann,
doch trotzdem muss er heute schon ran.
Er muss die Scherben zusammenfegen,
aber Gott sei Dank muss er sie nicht kleben.